2. Beteiligungsprozess
Hochwasserschutz Laubegast 2021/2022
Vorschläge von Laubegast-online vom
27.11.2021 und Position
LH Dresden/Umweltamt vom 11.01.2022
Hochwasserschutz Laubegast,
Stromelbe (Z1)
(Laubegast-online,kursiv):
Bewertung der Effekte eines Damms aus Sandsäcken von Alttolkewitz
bis Schiffswerft (analog 2013).
(Umweltamt) Die Thematik –
Möglichkeiten und Grenzen der Wirksamkeit operativer Verbaulinien –
wird beim 2. Forum des Beteiligungsprozesses zu Hochwasserabwehr und
Evakuierung in Laubegast am 03.02.2022 aufgegriffen.
Anbringung von Markierungen an
allen Masten für die erforderliche Höhe des Sandsackdammes.
Da die konkrete
Ausgestaltung der Verbaulinien erst im Hochwasserfall in Kenntnis
der Wasserstandsentwicklung erfolgen kann, sind vorab angebrachte
Markierungen eher irreführend, da sie die Möglichkeit der Festlegung
der Verbauhöhen im Vorfeld suggerieren.
Untersuchung der Auswirkungen eines
Hochwasserschutzes auf das Grundwasser
Untersuchungen
dazu sind bereits Bestandteil der Aufgabenstellung für die
erweiterte Grundlagenermittlung. In den nachfolgenden
Planungsschritten werden die Ergebnisse dann weiter konkretisiert,
einschließlich der Überlegungen zu erforderlichen Schutz- und
Ausgleichsmaßnahmen.
Erstellung von Karten, welche die
Wechselwirkung von Elbund Grundwasser darstellen
Entsprechende
Karten, die die Wechselwirkung zwischen Oberflächenwasser und
Grundwasser darstellen, gibt es bereits. Sie sind bei den
Hochwasserereignissen der Elbe von 2002, 2006 und 2013 erstellt und
im Themenstadtplan unter der Rubrik Umwelt --> Hochwasser -->
Hochwasserereignisse mit ausführlichen Erläuterungen veröffentlicht.
Sie können insbesondere zur Beurteilung der potentiellen Gefährdung
herangezogen werden. Jedes Hochwasser wirkt sich im Untergrund
unterschiedlich aus. Die konkrete Entwicklung der Grundwasserstände
im Hochwasserfall hängt nicht nur vom Wasserstand der Elbe, sondern
auch von vielen weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Vorsättigung
des Bodens, dem Grundwasserniveau zu Beginn des Hochwassers, der
Länge des Hochwasserscheitels und weiteren Einflussgrößen ab. Bei
Hochwasser der Elbe werden an den automatischen
Grundwassermessstellen mehrmals täglich die Grundwasserstände
bestimmt und im Internet veröffentlicht. Die regelmäßige
Verarbeitung dieser Informationen zu flächenhaften
Grundwasserstandskarten ist vorgesehen.
Schaffung weiterer
Grundwassermessstellen, insbesondere Süd-Ost-Bereich
Eine weitere
Verdichtung des Messnetzes ist fachlich nicht erforderlich und wird
gegenwärtig nicht beabsichtigt. Sofern es für die Beurteilung der
Gesamtsituation erforderlich ist, können im Einzelfall weitere
Messstellen vor Ort per Hand betrieben werden, um eine ausreichende
Dichte der Informationen sicherzustellen und die vorgenannten Karten
regelmäßig aktualisieren zu können. Eine quartiers- oder
objektgenaue Erfassung der Grundwasserstände durch die
Landeshauptstadt ist nicht vorgesehen. Bei besonders gefährdeten
Objekten liegt die Verantwortung für die Überwachung des
Grundwasserstandes im Rahmen der Eigenvorsorge beim
Objekteigentümer.
Vorschläge zu
weiteren Laubegaster Hochwasserthemen
Realisierung der Höherlegung
Salzburger Straße (Evakuierungs-/Rettungsweg) als beschleunigtes
Verfahren bis 2026
Zum aktuellen
Stand und zum weiteren Vorgehen wird beim 2. Forum zu
Hochwasserabwehr und Evakuierung in Laubegast am 03.02.2022
informiert. Grundsätzlich wird auf die Vorstellung der
Machbarkeitsstudie in den Stadtbezirksbeiräten Blasewitz und Leuben
im November 2019 hingewiesen (veröffentlicht unter
https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/hochwasser/oeffentlich/hochwasserschutz-zwischen-zschieren-und-tolkewitz/hoeherlegung-salzburger-strasse.php).
Dort wurde aufgezeigt, dass Planung, Genehmigung und Bau einer
solchen Anlage mindestens 10 Jahre benötigen. Die Umsetzung setzt u.
a. auch die Verfügbarkeit entsprechender Fördermittel voraus.
Aufgreifen des Vorschlages des
Tolkewitzer Freundeskreises zur Führung einer neuen Straße über
einen historischen Damm zwischen Bellingrathstraße und Troppauer
Straße. Bild:
Ein den Altelbarm
querender, weitgehender geschlossener Damm würde zu erheblichen
negativen Auswirkungen auf das Abflussgeschehen bei Elbe-Hochwasser
führen und ist damit nicht zulässig. Alternativ könnten im Altelbarm
nur vollständig aufgeständerte Lösungen genutzt werden, wie sie für
die Salzburger Straße in der Prüfung sind. Hinsichtlich des
finanziellen Aufwandes wird bisher nur von der Höherlegung der
Salzburger Straße ausgegangen. Zudem müssen die Zugänge zu einer
solchen Brücke möglichst lange genutzt werden können. Dafür sind
Standorte nahe der Elbe ungünstig. So ist der Bereich
Bellingrathstraße bereits bei Wasserständen der Elbe von 850 bis 900
cm Pegel Dresden überflutet.
Bau eines Radweges zwischen
Salzburger und Leubener Straße, nördlich des Trümmerberges als Teil
eines Schnellradweges zur Entlastung des Laubegaster Ufers.
Untersuchungen zu
möglichen Radwegeverbindungen werden u. a. durch das Umweltamt, das
Amt für Stadtplanung und Mobilität und das Straßen- und Tiefbauamt
im Rahmen der Vorplanung zum Projekt "Blaues Band Geberbach" im
Fördergebiet „Dresden Südost" geführt. Die Vorplanung ist noch nicht
abgeschlossen. In Vorbereitung einer Entscheidung zu den einzelnen
Varianten für die Gewässer- und Wegeführung ist im Jahr 2022 eine
Öffentlichkeitsbeteiligung seitens des Umweltamtes vorgesehen. Zum
4. Forum des Beteiligungsprozesses „Leben mit dem Fluss“ am
17.03.2022 wird das Projekt „Blaues Band Geberbach“ öffentlich
vorgestellt.
Legalisierung der Nutzung der
Kiesgrube/Kiesseen und Beseitigung von Gefahrenstellen
Im
Entwicklungskonzept "Dresden Südost - Zu neuen Ufern“, das im März
2018 vom Stadtrat bestätigt wurde, sind die städtebaulichen
Entwicklungsziele für den Bereich um die Kiesseen in Leuben im
Maßnahmenkomplex 5 „StrandGutLeuben“ festgelegt. Auf Beschluss des
Stadtrates und im Auftrag des Umweltamtes wurde im Jahr 2020 eine
gutachterliche Stellungnahme zur Einrichtung einer/mehrerer
Badestellen/n am südlichen Kiessee in Leuben erarbeitet, in deren
Auswertung aktuell weitere Untersuchungen und Abstimmungen u. a. zu
den konträren rechtlichen Rahmenbedingungen geführt werden. Sobald
abgestimmte Ergebnisse vorliegen, werden diese öffentlich
vorgestellt. Internet-Darstellung:
https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadterneuerung/Foerdergebiet-Dresden-Suedost.php
Moderate Umgestaltung des
Trümmerberges, Spazierweg zum Plateau, Verhinderung des Zutritts für
alle anderen Flächen mit dichtem Bewuchs. Spätere Erweiterung sollte
mit einem Nutzungskonzept angedacht und bei Mittelverfügbarkeit
abschnittsweise umgesetzt werden
Im
Entwicklungskonzept "Dresden Südost - Zu neuen Ufern“, das im März
2018 vom Stadtrat bestätigt wurde, sind die städtebaulichen
Entwicklungsziele für den Bereich Trümmerberg in Leuben im
Maßnahmenkomplex 4 „Mont Klamott – Aussichten“ festgelegt. An deren
Weiterentwicklung und Umsetzung arbeitet die Verwaltung intensiv.
Sobald abgestimmte Ergebnisse vorliegen, werden diese öffentlich
vorgestellt. Internet-Darstellung:
https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadterneuerung/Foerdergebiet-Dresden-Suedost.php
Beseitigung aller Urwälder im
Altelbarm, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen
Diese Aufgabe
wurde im Juni 2020 durch den Stadtrat im Rahmen des Konzepts zur
hochwasserangepassten Gestaltung des Abflussbereiches der Elbe im
Altelbarm bereits flächenkonkret beschlossen. Konkrete Abstimmungen
zur Umsetzung setzen die Vorlage des dazu erforderlichen
Hochwasserschutzkonzeptes (HWSK) Lockwitzbach voraus. Die
Aktualisierung des HWSK ist seitens der zuständigen
Landestalsperrenverwaltung für 2022/2023 beabsichtigt. Entsprechende
Maßnahmen erfordern insb. das Einvernehmen mit den
Grundstückseigentümern sowie die Berücksichtigung
naturschutzrechtlicher Aspekte.
Schutz der
Leubener Straße bis Pegel DD 9,00 m, durch Aufschüttungen östlich
der Straße auf das gleiche Niveau wie westlich der Straße
(unveränderte Abflussbedingungen)
Entgegen der
Annahme würde diese Maßnahme zu einer weiteren erheblichen
Verschlechterung der Abflussverhältnisse führen. Deshalb ist im o.
g. Gestaltungskonzept vorgesehen, langfristig das Geländeniveau
westlich der Leubener Straße abzusenken und dadurch die
Abflussbedingungen wieder zu verbessern.
Anbringung von
mindestens drei Erläuterungstafeln an den Pegeln (z. B.
Rudolf-Zwintscher Straße)
Eine Information
zum Messregime bei Hochwasser der Elbe ist im städtischen
Internet-Auftritt unter
https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/messwerte-online/Pegelstaende_und_Alarmstufen.php
veröffentlicht. Das Anbringen von Erläuterungstafeln an
Messstellen, mit denen im Ereignisfall der Wasserstand der Elbe im
Dresdner Osten bestimmt werden soll, wird geprüft. Die personellen
und finanziellen Kapazitäten erlauben eine Realisierung frühestens
im Jahr 2023.
Sirenensignale
sechs und eine Stunde vor einer zu erwartenden Überflutung der
Leubener Str. durch die Elbe
Die Möglichkeiten
der Nutzung des Dresdner Sirenensystems werden zum 2. Forum zu
Hochwasserabwehr und Evakuierung in Laubegast am 03.02.2022
vorgestellt. Über die Nutzung von Sirenensignalen wird in
Abhängigkeit der Vorwarnzeiten durch die Informationen des
Landeshochwasserzentrums und der situativen Lage entschieden.
Erstellung und
Veröffentlichung eines spezifischen Evakuierungsplans für Laubegast
(sie dürfen bei Laubegast-online abschreiben, „Wichtige
Informationen für Neu-Laubegaster“) mit Angaben zu einem
Ersatzverkehr und dessen Haltestellen in Abhängigkeit vom Pegel.
Pläne insbesondere für die Zeit bis zur Umsetzung Höherlegung
Salzburger Straße
Ein
Evakuierungsplan kann analog zur Planung operativer Verbaulinien nur
konkret im Ereignisfall spezifiziert werden. Dazu hängt er von zu
vielen Rahmenbedingungen ab. Die entsprechenden Arbeiten werden im
Hochwasserfall durch den Verwaltungsstab koordiniert. Als Grundlage
für die erweiterte Grundlagenermittlung zur Hochwasserschutzmaßnahme
Z1 wird eine Untersuchung von Evakuierungsszenarien in 2022
erfolgen. Damit können auch der DVB Grundlagen für die Planung des
Ersatzverkehrs zur Verfügung gestellt werden.
Informationen
zu Überflutungen durch den Lockwitzbach und dessen Flutgräben
Hierzu verweisen
wir auf die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten
Lockwitzbach einschließlich des Erläuterungsberichtes (Stand
Dezember 2019) des Freistaates Sachsen. Diese hat die
Landeshauptstadt Dresden im städtischen Internet-Auftritt unter
www.dresden.de/hochwasser, Rubrik „Potentielle Gefahren“
veröffentlicht.
Beibehaltung
der Dämme des Flutgrabens zum Schutz der Wege im Altelbarm
Der Vorschlag
steht im Widerspruch zur angestrebten Renaturierung des
Niedersedlitzer Flutgrabens im Rahmen des Projektes „Blaues Band
Geberbach“. Dieses wurde bereits 2017 vom Stadtrat als wichtigster
Maßnahmenkomplex im städtebaulichen Fördergebiet „Dresden Südost zu
neuen Ufern“ beschlossen und zuvor im Stadtbezirksbeirat Leuben
umfassend vorgestellt. Zu den Vorschlägen der Fachleute, die auch
die Führung und Gestaltung des Niedersedlitzer Flutgrabens im
Altelbarm beinhalten, wird ab Februar 2022 beginnend die
Öffentlichkeit einbezogen. Im Rahmen eines Forums am 17.03.2022 zum
Projekt „Blaues Band Geberbach“ werden diese nochmals öffentlich
vorgestellt und besprochen.
Beseitigung
von Bewuchs, Einebnung und unsichtbare Befestigung einer möglichen
Umfahrung M30 an der Tauernstraße in Höhe Am Fuchsbau
Als dauerhafte
Lösung steht dieser Vorschlag im Widerspruch zum o. g., vom Stadtrat
beschlossenen Gestaltungskonzept. Danach soll langfristig der
Bereich westlich der Leubener Straße abgesenkt werden. Die
gegenwärtig präferierte, langfristige Lösung zur Verbesserung der
Evakuierungssituation besteht in der Ertüchtigung der Salzburger
Straße. Als Übergangslösung stehen diesem Vorschlag zudem die
Belange des Landschaftsschutzgebietes entgegen.
Entflechtung
der Projekte und Mittelfreigaben, die Höherlegung der Salzburger
Str. hat keine Abhängigkeit zu Z1
Die Höhenlage der
Salzburger Straße ist abhängig von der Realisierung der Maßnahme Z1
(Gebietsschutz Laubegast an der Stromelbe). Bei Verwirklichung des
angestrebten Schutzgrades HQ100 durch die Maßnahme Z1 wären die
Anschlussstelle der Salzburger Straße in Laubegast entsprechend
geschützt. Im gegenwärtigen Zustand wäre diese Anschlussstelle bei
einem Ereignis HQ100 Elbe (924 cm Pegel Dresden) potentiell
überschwemmt, d. h. die Straße könnte nicht zur Evakuierung genutzt
werden. Diese Abhängigkeit ist bei der o. g. Untersuchung von
Evakuierungsszenarien zu betrachten. Sobald beide Maßnahmen jeweils
mit ihrer erforderlichen Planfeststellung genehmigt sind, können sie
hinsichtlich ihrer Finanzierung und Umsetzung entflochten werden.
Festlegung von
kleinteiligen Realisierungsabschnitten bei allen Projekten mit
Angabe von exakten Terminen (XX.XX.XXXX, minimal zwei Jahre im
Voraus)
Die Festlegung von Realisierungsabschnitten erfolgt erst in einem
späteren Planungsstadium, frühestens in der Leistungsphase 3 gemäß
HOAI. Für die Höherlegung der Salzburger Straße liegt erst eine
Machbarkeitsuntersuchung vor, d. h. hier hat eine Planung noch nicht
begonnen. Für die Hochwasserschutzmaßnahme Z1 startet die erweiterte
Grundlagenermittlung voraussichtlich Ende 2022 als erste
Planungsstufe. Diese entspricht Teilen der Leistungsphase 1 und
Teilen der Leistungsphase 2 gemäß HOAI. Berichterstattung zu allen
Projekten jeweils im Juli auf www.dresden.de/leben-mit-dem-fluss
Gegenwärtig wird der genannte Internet-Auftritt bei Fortschritt von
Maßnahmen oder Projekten laufend aktualisiert. Perspektivisch ist
zusätzlich die Darstellung der verschiedenen Projektstände
technischer Maßnahmen im Themenstadtplan bzw. unter
https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/hochwasser/oeffentlich/Technischer-Hochwasserschutz.php |